Richtig texten mit KI

KI-Texte übernehmen das Internet – und was das für Ihre Kommunikation bedeutet

Wenn Sie häufig auf Blogs wie LinkedIn unterwegs sind, haben Sie es sicher schon bemerkt:

Wo sich früher manchmal wochenlang wenig tat, schießen heute neue Beiträge wie Pilze aus dem Boden – im Sekundentakt, zu jedem Thema, zu jeder Uhrzeit. Und erstaunlich viele davon klingen … total gleich.

Die Gründe dafür liegen ja auf der Hand: Seit im November 2022 ChatGPT für die breite Öffentlichkeit gelauncht wurde, hat sich das Schreiben grundlegend verändert. Und heute – werden zum ersten Mal in der Geschichte tatsächlich mehr Texte von einer KI produziert als von Menschen!

Ja, die KI kann schreiben. Aber kann sie auch berühren?

Für alle, die beruflich viel schreiben, ist das natürlich ein echter Wendepunkt gewesen. Texte entstehen heute in Sekunden, statt wie früher in Stunden. Und statt vor dem leeren Blatt Papier (oder dem weißen Word-Dokument) zu sitzen, reicht ein gut formulierter Prompt und zack – ist der Text da.

Das spart Zeit – und oft auch Nerven. Und ja, KI kann erstaunlich gut formulieren: fehlerfrei (meistens jedenfalls), logisch und grammatikalisch perfekt.

Eine Studie des MIT hat sogar gezeigt, dass Nutzer mit ChatGPT ihre Schreibaufgaben bis zu 40 % schneller erledigen. Aber: Geschwindigkeit ist nicht gleich Wirkung. Und Kommunikation lebt eben nicht von reiner Information.

Denn ein wirklich guter Text verkauft nicht nur seine Botschaft – er vermittelt Vertrauen. Sollte er jedenfalls. Und genau hier stößt KI an ihre Grenzen.

Der große Gleichklang...

Gerade auf Social-Media-Plattformen wie LinkedIn oder Instagram fällt es besonders auf: Immer mehr Posts klingen gleich. Gleiche Satzlänge, gleiche Wortwahl, gleiche Struktur. Es ist, als würden alle aus demselben Baukasten schreiben – nur mit unterschiedlichen Profilbildern oben drüber.

Sicher – das lässt die Beiträge zwar auf den ersten Blick professionell wirken, aber ganz ehrlich: Haben Sie wirklich Lust, das zu lesen? Es mögen zwar viele schöne Wörter enthalten sein; die perfekt aneinander gereiht auch wirklich schöne Sätze bilden – aber lösen Sie wirklich etwas aus? Meistens leider nicht.

Und wenn selbst die Kommentare unter einem Beitrag noch von der KI stammen, verliert die Kommunikation komplett ihren Sinn. Denn dann sprechen keine Menschen mehr miteinander, sondern Programme. Und jetzt mal Hand aufs Herz: Wer möchte schon mit einem Computer diskutieren, der zwar freundlich, aber leer und ohne Seele, ohne echte Meinung antwortet?

Wird "Human written" zum neuen Authentizitäts-Merkmal des Schreibens?

Vielleicht erleben wir ja gerade eine interessante Umkehr: Nicht Perfektion, sondern Authentizität wird zum neuen Luxus. Wie das Bio-Siegel für Lebensmittel könnte bald auch bei Texten gelten: „Human written“ – von einem echten Menschen geschrieben. 

Denn versetzen Sie sich einmal in die Rolle Ihrer Zielgruppe: Wie möchten Sie als Leser oder Leserin einen Text wahrnehmen, der von Erfahrungen, Emotionen oder Haltung erzählt? Eben. Er soll sich echt anfühlen.

Verstehen Sie mich jedoch nicht falsch: Es geht nicht darum, KI zu verteufeln.
Sie ist ein großartiges Werkzeug, kein Gegner. Die KI kann recherchieren, strukturieren, inspirieren – und das sogar beeindruckend gut. Aber eines kann sie eben nicht: Authentizität simulieren. Und genau da liegt Ihre Chance.

Was Sie jetzt tun können:

Wenn KI immer mehr Inhalte produziert, heißt das nicht, dass Sie aufhören sollten zu schreiben. Im Gegenteil. Nutzen Sie die Technologie – aber bewusst.

Wenn Sie das schaffen, kombinieren Sie das Beste aus beiden Welten:
die Effizienz künstlicher Intelligenz und die Glaubwürdigkeit echter Kommunikation.

Fazit

Künstliche Intelligenz wird bleiben – genau wie einst die Elektrizität, das Auto oder das Internet. Und sie wird auch weiterhin verändern, wie wir schreiben. Aber sie darf nicht verändern, warum wir schreiben!

Erfolgreiche Kommunikation entsteht immer dann, wenn Technologie den Menschen unterstützt – nicht ersetzt. Und Unternehmen, Marketer, Blogger, die das verstehen und nutzen, verschaffen sich einen echten Vorteil: Sie bleiben sichtbar, nahbar und glaubwürdig.

Denn am Ende zählt nicht, wer den Text geschrieben hat –
sondern, ob er etwas beim Leser bewegt.